15.11.2014 Mantrailing mit dem Rhodesian Ridgeback

Fast täglich verschwinden in Deutschland Menschen. Oft hört man in den Medien davon. Selten erfährt man aber, ob und wie sie gefunden wurden.

Beim Finden der Vermissten spielen Hunde oft eine große Rolle. Das hat mich immer schon fasziniert. Die Ausbildung meines Rüden Imara Jabali Out Of Heaven absolvierte ich im Elbe Trainigszentrum Vockerode. Der Trainer ist Ausbilder in der Diensthundeführerschule des Landes Sachsen-Anhalt. Durch ihn habe ich Einblick in die verschieden Ausbildungsrichtungen im Hundesport bekommen, unter anderem auch über die Rettungshundearbeit.

Bereits während der Suche nach einem weiteren Welpen hat mir der Trainer einige Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Deshalb legte ich großen Wert auf das Wesen, den Arbeitswillen und das Temperament der Elterntiere.

Der Hund sollte optimal aufgezogen sein, er darf keine Aggressionen oder Ängstlichkeit gegenüber Menschen und Tieren zeigen. Er muss leistungsstark, aufgeschlossen und leistungswillig sein. So habe ich mich bewusst für die temperamentvollste und verfressenste Hündin des Wurfes entschieden.

Mitte Juli ist die Rhodesian Ridgeback Hündin Mkondo wa Simba Maqunifigue Nakawa Kiana Sira bei uns eingezogen.

Bereits mit zehn Wochen hat das Trainig begonnen. Im ersten Halbjahr haben wir vor allen klassische Fährtenarbeit trainiert. Hier zeigte sich bereits Kianas immenser Findewille. Fährten war und ist für sie das Größte.

Weitere Inhalte des Trainings sind:

Geländegängigkeit : Kennenlernen von verschiedenen Untergründen wie Blech, Gitterrost oder Schutt

Gerätearbeit: Begehen von schrägen und waagerechten Balken und Leitern, Durchkriechen von Tunneln und Röhren, Überqueren von Wippen

Gehorsamsarbeit: Fußgehen angeleint und frei, Sitz, Platz, Steh und Tragen des Hundes mit Übergabe an einen Helfer, Ablegen unter Ablenkung

Anzeigetraining: Verbellen

Sucharbeit: Flächensuche, Trailen


Nach diesem Grundtraining und einer eingehenden Beratung durch den Ausbilder,habe ich mich für das Mantrailing entschieden. Mittlerweile sind wir Mitglied in der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Vockerode. Trainiert wird zweimal in der Woche, jeweils ca. vier Stunden. Nebenbei unterstützen wir auch die Flächensucher als „ Opfer“ bei ihrem Training.

An den Wochenenden sind außerdem regelmäßig Seminare oder wir besuchen andere Rettungshundeteams, um mit ihnen gemeinsam zu trainieren.

Kiana sucht sehr zielstrebig und und hat einen sehr starken Willen, das „Opfer„ zu finden. Zwischen mir und meiner Hündin ist inzwischen eine ganz besondere Bindung entstanden. Ich lerne immer besser, meinen Hund zu lesen. Nur als Team sind wir leistungsfähig.

Die Arbeit mit der Staffel erfordert ausgeprägten Teamgeist, gute Kondition und regelmäßiges Training mit den Hunden.

Ich möchte noch anmerken, dass die Rettungshundearbeit ehrenamtlich ist. Ehrenamtliche Arbeit war mir immer schon ein Bedürfnis.

In meinen 8 Jahren als Rhodesian Ridgeback-Halterin habe ich versucht, viel für den guten Ruf der Rasse zu tun.

Es freut mich besonders, dass in den letzten Jahren immer mehr Ridgebacks auch sportlich gefordert werden. 

Sarita Herrmann

Bilder