10.12.2021 Neuer Gentest zur Herzgesundheit

Liebe Mitglieder,

 

wir richten uns heute auf Grund eines neuen Gentests an alle RR Besitzer.

Seit dem 04.11.2021 bietet Labogen (Labor für die Genetik von Laboklin) nach einer Studie aus den USA einen neuen Gentest zur Herzgesundheit an. Dieser Gentest nennt sich  Inherited Ventrikuläre Arrhythmie kurz IVA

 

Worum geht es?

Der Test bezieht sich auf die ventrikuläre Arrhythmie und/oder superventrikuläre Tachykardie (Herzrasen) beim Rhodesian Ridgeback. Er gibt Aufschluss, ob der Hund das Gen für Herzrhythmusstörungen/Herzrasen und damit verbunden für einen möglichen plötzlichen Herztod in sich trägt. Nach Aussage von Dr. Kresken, vom Collegium Kardiologikum handelt es sich hierbei um einen angeborenen Schaden im Reizleitungssystem. Dieser ist pathologisch nicht feststellbar.

Die Erklärung zur Vererbung bezieht sich auf die untersuchte Genvariante im QIL1-Gen. Es wird von einem autosomal rezessiven Erbgang, laut amerikanischer Studie mit variabler Penetranz, ausgegangen.

Wichtig dabei ist jedoch, dass die Variante IVA offensichtlich nicht alleine für die Ausprägung der ventrikulären Arrhythmie und damit verbundenem plötzlichen Herztod verantwortlich ist.

Es besteht bei der IVA, im Gegensatz zu anderen erblichen Faktoren, die zu Herzerkrankungen führen, kein eklatanter Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen, da die Anlage nicht auf den Geschlechtschromosomen liegt.

 

Genotypen und Ihre Interpretation

Es gibt folgende Genotypen:

Genotyp N/N – Das Tier ist reinerbig für das Wildtyp-Allel und trägt somit nicht den Risikofaktor

Genotyp N/IVA - Das Tier ist Anlagenträger für den Risikofaktor.

Genotyp IVA/IVA – Das Tier hat ein hohes Erkrankungsrisiko, muss jedoch nicht zwingend erkranken.

 

Was gilt es zu beachten?

Wie bereits erwähnt bedeutet der Genotyp IVA/IVA nicht zwangsläufig, dass das Tier erkrankt. Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich jedoch keine zwei IVA Anlageträger miteinander zu verpaaren, sondern sicher zu stellen, dass wenigstens eines der Verpaarungspartner den Genotyp N/N aufweist.

Herzerkrankungen können sehr viele auch nicht genetische Ursachen haben, daher ist es nicht möglich die Ausprägung einer Herzerkrankung auszuschließen. Liegt ein Gentest mit dem Genotyp N/N vor schließt man dadurch nur diesen einen genetischen Faktor aus.

Dennoch ist es erstrebenswert, bekannte genetische Ursachen wie in diesem Fall die IVA auszuschließen, um das Risiko eines plötzlichen Herztod so weit wie möglich zu minimieren.

 

Was wollen wir als Verein tun?

In Anbetracht dessen hat sich der Vorstand zusammen mit der Zuchtkommission dem Thema IVA angenommen und über ein sinnvolles Vorgehen Gedanken gemacht.

Da es sich um einen sehr jungen Gentest handelt und in Deutschland noch keine aussagekräftigen Daten betroffener Hunde vorliegen, möchte die DZRR selbst in die Datensammlung gehen. So können wir sehen, inwiefern oder ob überhaupt in unserem Verein im speziellen und bei der Rasse Rhodesian Ridgeback allgemein Handlungsbedarf in Form eines Zuchtprogramms besteht. Zu diesem Zweck wird die DZRR eine IVA Studie ins Leben rufen.

 

Zur Zeit wird noch die  administrative Durchführung zur Gewährleistung der  Anonymität  der Testergebnisse und die  Kostenübernahme durch den Verein geprüft.

Wir werden alle Mitglieder hier informieren, sobald wir mit der DZRR Studie starten können.

 

Viele Grüße

Gabriele Wehmeyer